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Montag, 15. Oktober 2012

Auf der Frankfurter Buchmesse 2012

 Wie jedes Jahr hat in Frankfurt am Main vom 10. - 14. Oktober die größte Buchmesse im deutschen Sprachraum neben Leipzig und Wien stattgefunden. Am Sonntag habe ich die Messe zum ersten Mal als verheirateter Autor besucht. Heuer habe ich zwar seit drei Jahren kein aktuelles Buch vertreten, 2012 ist für mich ganz in der Arbeit an meinem Drehbuch und dem Doku-Projekt aufgegangen und mein nächstes Buch erscheint im Herbst 2013 bei LangenMüller, aber die Frankfurter Buchmesse hatte gerade heuer Bedeutung für mich.
Zum einen wollte ich  "meinen Freund" den Messeturm wiedersehen, spielt er doch in meinem Thriller "MACHT" keine unbedeutende Rolle...

Zum anderen waren heuer Freunde die Ehrengäste: Neuseeland! Im "Land der langen weißen Wolke" habe ich im Jubiläumsjahr der Novara-Expedition als Vortragender nicht nur Gastlichkeit, sondern auch Freundschaft erfahren dürfen, so dass ich mir die Präsentation der neuseeländischen Literatur nicht entgehen lassen konnte!

Aber der wichtigste Grund: Genau vor zwei Jahren habe ich hier auf der Buchmesse meine Frau Juliane kennengelernt,...

Und zwar hier, am Stand des Österreichischen Buchhandels in Halle 4.1., wo wir zur Feier des Anlasses einen Kaffee getrunken haben.

Und natürlich habe ich den Stand meines Verlages in der Halle 3 besucht, wo Juliane und ich Martina Wolff-Kögel und Anja Volkmer getroffen haben.

Dieses geniale Bild, auf dem sich Motive der Weltliteratur tummeln, man muss nur genau hinschauen, gibt in etwa das Bild wieder, dass ich vor zwei Jahren von meiner Zukunft gehabt habe. Aber die Buchmesse vor zwei Jahren hat das alles verändert. Gott sei Dank!

In Halle 3 habe ich auch bei HEYNE vorbei geschaut, dem Verlag in dem die Thrillertrilogie von Schilddorfer&Weiss als  Taschenbücher erschienen sind. Der letzte, "TEUFEL", kommt nächstes Jahr. Ein paar Gänge weiter war ein anderer, uns allen gut bekannter Österreicher der Star am Stand von Hoffmann und Campe, ja vielleicht sogar der Buchmesse, wie man in den Nachrichten mitverfolgen konnte...

ARNOLD SCHWARZENEGGER, der Gouvernator aus Thal bei Graz in der Steiermark!

Neuseeland präsentierte sich im Forum, umgeben von Wasser unter Sternenhimmel und Vollmond. Was mich natürlich gleich an "MACHT" erinnert hat, wo der Mond sein fahles Licht auf das zu lüftende Geheimnis wirft.

Die Kultur der Maori vereinte sich unter dem künstlichen Nachthimmel mit dem europäischen Erbe der Einwanderer zu einem meiner Meinung nach höchst stimmigen und atmosphärischen Ganzen. Genau wie auf den beiden Inseln...

Wo Vergangenheit und Gegenwart eine weltumspannende Symbiose bilden, beschützt von den Geistern der Ahnen auf beiden Seiten des Meeres. In meinem übernächsten Buch, mit dem ich bereits begonnen habe, verschlägt es eine Gruppe Österreicher und Deutsche in die Welt dieses Schmelztigels vor fast zweihundert Jahren, der niemals kriegerisch von Europäern erobert werden konnte. Auch das ein Grund für mich diesen Besuch zu machen...

Der mit einem neuseeländischen Bier seinen Ausklang fand. Nicht ganz, denn plötzlich hörten Juliane und ich laute Stimmen hinter uns,  und eine Gruppe Maori tanzte einen Haka. Den traditionellen Kriegs- oder Herausforderungstanz. Wer nicht weiß, wie das klingt und aussieht, bitte auf Youtube nach einem Haka suchen, am besten von den "All-Blacks" vor einem Rugbyspiel. Das ist schlicht genial!
Danke fürs Vorbeischauen und bis zum nächsten Mal auf der Frankfurter Buchmesse 2013!
Alles Liebe!

Samstag, 6. Oktober 2012

Parkpickerl - Ein Bericht

Quelle: www.kurier.at
Heute möchte ich einmal über ein ganz andres Thema schreiben. Seit kurzem sind in Wien weitere Bezirke in die Parkpickerl-Pflicht genommen worden. Anrainer sollen durch die ausgeweitete Parkraumbewirtschaftung unterstützt, ortsfremde Parkende vertrieben werden, und die Umwelt möchte durch die Maßnahme ebenfalls profitieren. Die Idee klingt nachvollziehbar gut. In den betroffenen Bezirken funktioniert sie sogar. Vielleicht.
Aber leider wohne ich am Wienerberg, das heißt in Favoriten.
Im X. Wiener Gemeindebezirk hat sich die Bezirksvorstehung gegen die Einführung des Parkpickerls entschieden. Zuerst war ich dafür sehr dankbar. Kaum waren die Parkpickerln in den angrenzenden Bezirken in Kraft, hat mich die Erfahrung auch schon eines Besseren belehrt. Wie das?
Ich bin um 0:30 Uhr nachhause gekommen, mit dem Auto. Die Nacht zuvor habe ich im Waldviertel beinahe durchgeschrieben. Ich bin auch diesen Tag nicht um die Häuser gezogen, sondern habe auswärts gearbeitet. Wie auch immer. Hundemüde zuhause angekommen, ein Bild des Grauens.
Daheim sind wir ohnedies nicht mit Parkplätzen gesegnet, und neu errichtete Wohnhäuser werden gerade fertiggestellt. Ich bin also so einiges gewohnt, und die kommenden Zeiten verheißen nichts Gutes.
Auf das, was ich jetzt erleben durfte, war ich allerdings nicht vorbereitet. Das Einfahren in die Nebenfahrbahnen war vor lauter Fahrzeugen nicht mehr möglich, geschweigedenn dass eine Fahrbahn freigeblieben wäre. Jeder Zentimeter war zugeparkt. Die Autos beinahe Tür an Tür, Heck an Heck und Kühlergrill an Kühlergrill gestapelt. Auf der Straße (und schon auf den Gehsteigen) parkte alles, was vier oder mehr Räder hat, von Oberwart bis Istanbul (zynisch gesagt).
Ich bin von 0.30 bis 3:10 durch Favoriten gekreuzt. Überall dasselbe Bild: zugeparkte Straßen. Ich kann jetzt meinen Heimatbezirk kartographieren wie ein alter Entdeckungsreisender, vom Wienerbergteich zur Neilreichgasse, von der Laxenburger Straße zur Gudrunstraße, Nebengassen inklusive. Alles umsonst, nirgends auch nur an Parken zu denken.
Um 3:00 Uhr hat es mir endlich gereicht, ich wollte nur noch ins Bett, die Tanknadel bewegte sich für Nichts in einen Bereich vor, der dem Auge weh tut. Also genau vorm Haus ins Halten- und Parkenverboten. Wenn schon gegen das Gesetz verstossen, dann so, dass es mir auch was bringt. Nämlich ein paar Minuten Schlaf mehr.
Am Morgen verkündete mir das Radio, dass in den Außenbezirken alles super sei, nur in Währing ist es diese Nacht zu einem Verkehrschaos gekommen. Aha! - Meine Runden habe ich dann wohl am Planeten Ojo gedreht, dachte ich. Vor 10:00 klopfte es dann an meiner Tür, ein Nachbar. An meiner Windschutzscheibe klemmt ein Strafzettel, warnte er mich.
Danke, jemand hat mich bei der Polizei angezeigt.
Schön, dass es soviel Solidarität unter den Verkehrsteilnehmern und Bürgern dieser Stadt gibt! Besonders jenen gilt mein tief empfundener Dank, die clever sein und sich das Geld für das Parkpickerl sparen wollen indem sie sich zu ihren Nachbarn stellen.
Ach ja, meine Heimfahrt hätte maximal 20 Minuten gedauert, so bin ich zweieinhalb Stunden im Kreis gefahren. Unterwegs habe ich mehrere Leidensgenossen getroffen, an jeder Kreuzung dieselben. Sie kreuzten schon Stunden, drehten ihre Runden. Und wir waren sicher nicht die einzigen diese Nacht. Ob das der Umwelt gut tut?