Gestern Abend war es endlich soweit, das Künstlerhaus wurde neu eröffnet. Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet. Der Zahn der Zeit hatte schon ausgiebig an dem Ausstellungshaus genagt. Das neben dem historischen Gebäude aufgestellte Gerüst war bald baufälliger als das Objekt selbst. Was mich immer ein wenig wehmütig an das Prag kurz nach der Wende erinnerte. Aber jetzt! Kein Stein blieb auf dem anderen im Künstlerhaus. Ich habe in dem Museum Jahre meines Lebens zugebracht, vielleicht sogar "verloren". Als Aufseher und Mädchen für alles. Das heißt Security, Kassa, Abendgarderobe, Einkuvertieren von Aussendungen im Büro und vieles mehr . Ich habe die Langsamkeit im khaus nicht entdeckt, ich habe sie ausgelotet. Es waren schöne und schrullige Jahre. "Stell Dir vor, es ist Museum, und keiner geht hin!", sagte ich oft. Und viele Dienste verbrachte ich mit guten Freunden in den Sälen. Auch mit meinem lieben Freund und Autorenkollegen August Staudenmayer. Unsere Leben haben sich seither verändert. Zur Eröffnung am 6.3. kamen wir in veränderter Rolle, nicht mehr als Aufseher, sondern als geladene Gäste. Das war für uns etwas Besonderes!
Meiner Meinung nach ist die Renovierung und großräumige Umgestaltung mehr als gelungen. Die oft schmierige Patina und Baufälligkeit vergangener Jahre ist einem eindrucksvollen und schönen Museum zeitgenössischer und modernern Kunst gewichen. Gratulation!
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Das Künstlerhaus auf dem Karlsplatz im neuen Glanz... |
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Im ersten Stock der Verein, im Erdgeschoß "Albertina Modern"... |
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Die Performance im neu renovierten Stiegenaufgang... |
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Der Salon vormals Ranftlzimmer komplett wiederhergestellt... |
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Zeitgenössische Installationen... |
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Ein Denkmal für den Zeigefinger ;-)... |
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August und ich haben zuletzt Spaß im neuen Museumscafe "Ludwig&Adele". |