Ich habe lange darüber nachgedacht, ob und wie ich diesen
Hinweis posten soll.
Warum? Weil ich eigentlich für erneuerbare Energie bin, was
Windparks naturgemäß einschließt. Ich bin für erneuerbare und alternative
Energiegewinnung, weil jede neue Klimaprognose zeigt, dass wir sie jetzt
wirklich erreicht haben, die Grenzen des Wachstums.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, weshalb ich gegen
den Standort dieses neuen Windparkprojektes bin, das im niederösterreichischen
Waldviertel errichtet werden soll. Weil diese 14 Windräder mit je 200 Meter
Höhe inmitten eines innerhalb unserer Kulturlandschaft bestmöglich intakten
Waldgebietes, der Wild, errichtet werden sollen. Nicht auf unrentabler oder
brachliegender Agrarfläche, nicht auf dem Gelände von vorhandenen Industrieruinen
– Nein, natürlich nicht! –, sondern in einem lebenden Ökosystem, einem europäischen
Wald, wie es ihn auf dem ganzen Kontinent nur noch sehr selten gibt, mit allerorts
starker Schrumpfungsrate.
Die Wild beherbergt als Biotop so seltene und gefährdete
Tierarten wie den Roten Milan, Schwarzstörche und Fledermausarten, die bereits auf
der roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Unzählige Pflanzen- und Pilzarten
bevölkern den Waldboden. Am Himmel über der Wild, kann ich manchmal bis zu acht
Bussarde kreisen sehen, einige Falken und Störche, die in diesem Wald ihre
Nistplätze und Horste haben. Windkraftanlagen werden in Deutschland nicht ohne
Grund auch Vogelschredder genannt.
Es mag für manche vielleicht übertrieben klingen, aber fällt
die Wild, fällt das Waldviertel!
Und ich frage mich wirklich, warum müssen immer die Tiere weichen
und zurückstecken, wieso muss stets die Natur die Zeche für unseren Konsum bezahlen?
Face the facts, wenn das geschieht – die Natur Stück für Stück weichen muss –,
werden unsere Kinder und Kindeskinder die Rechnung auf Zins und Zinseszins
präsentiert bekommen. Meiner Meinung nach ist ein in Zukunft für alle unbewohnbarer
Planet ein zu hoher Preis für ein paar Jahre voller Annehmlichkeiten zugunsten
einiger weniger.
Einsprüche wenden Sie bitte bis 22. September 2014 an:
Die Gemeinde 3595 Brunn an der Wild (oder: Brunn/Wild)
Schulstraße 15
Betreff: GZ 20.100-01/14 SUP, Einspruch gegen
Windkraftanlagen
Eigene Adresse, Datum und Unterschrift bitte nicht
vergessen.
Jeder in Niederösterreich und Wien kann und darf dagegen
Einspruch erheben!
Vielen Dank!
Und Danke auch für das Verständnis für meinen Exkurs auf
diesem Blog, auf dem es eigentlich um meine Arbeit als Schriftsteller geht.
Alles Liebe!