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Freitag, 1. Februar 2019

Ein Ösi in Connecticut (Teil 40)


Teil 40: Happy Holidays…. At last!


Julianes und mein Aufenthalt in den USA neigt sich dem Ende zu. Das neue Jahr ist schon einen Monat „alt“, und über allem schwebt gewissermaßen bereits das Ablaufdatum „1.April 2019“/ „Best before: 04/01/2019“. Das legendäre und seit je her unfall- und prestigeträchtige Kitzbühel-Wochenende ist auch vorbei. Und all das drängt einmal mehr den Gedanken vom „Leben als Abfahrtsrennen“ ins Bewusstsein. Während der Schussfahrt auf dem Zielabschnitt, die Zielfahnen vor Augen, taucht sie unweigerlich auf, die unausweichliche Frage nach dem „Danach“: Was wird mit mir geschehen, nachdem ich da unten mehr oder möglicherweise auch weniger erfolgreich abgeschwungen habe? Und so ein, von vielen mit viel Bedeutung versehenes Datum wie der Jahreswechsel, der kommt dem roten Zielbogen von Kitz in der persönlichen Wahrnehmung recht nah. Und alle antretenden Athleten wissen im Starthaus, die goldene Trophäen-Geiß gewinnt nur einer. Runter müssen sie alle. Runter kommen nicht alle. Im Augenblick, wenn die Bretter unter den Füßen rattern, die Oberschenkel brennen und einem der Wind um die Ohren pfeift, herrscht noch angenehme, geschäftige Stille im Oberstübchen. Im Alltag ist es nicht immer ein jubelnder Zielraum, der einen in Empfang nimmt. Und trotzdem, glaube ich, sitzen wir alle in einem Boot, sobald es um wahrnehmbare Abschlüsse geht. Die meisten Zielfahrten finden in alleiniger Privatheit statt. Nicht unbedingt in Einsamkeit, aber auch das ist möglich. Wie dem auch sei, ob mit uns allein oder in der Freundesschar, letztlich müssen wir den Käse, nachdem er gegessen ist, wie die Kärntner sagen, selbst verdauen. Der Weg ist das Ziel, formulierten die Buddhisten. Tatsächlich erfüllt die Reise mit einem Glücksgefühl, die bevorstehende Ankunft äußert sich dagegen schon mal mit einem Kloß im Hals. Insbesondere, wenn sich das Land der Verheißung wie schon geschehen als Hölle auf Erden gestaltet. Nicht alles lässt sich einfach hinunterschlucken. Vieles bleibt schwer im Magen liegen. Zumindest bei Letzterem weiß ich wovon ich rede, ich musste mich vor kurzem erst einem Eingriff eben da, Speiseröhre und Magen, unterziehen. Alles gut gegangen, dennoch wie ein Lehrstück. Weil, als mein operierender Arzt in mir „drinnen“ war, bemerkte er, dass doch alles ganz anders war als vorab angenommen. Nicht schlimmer oder besser, schlicht anders. Und mittlerweile kam ich zu dem Schluss, dass dies unter Umständen die einzige schlüssige Antwort auf die Frage nach dem „Danach“ ist: Alles kommt anders.
Nachdem sich also das Ablaufdatum unseres Aufenthaltes in Connecticut erst einmal wie das biblische Menetekel an der Wand manifestiert hatte, ging es mir vor diesen warnenden Worten an der Wand wie dem Karnickel vor der Schlange. Ich war vor Schreck zunächst gelähmt. Was sollte ich noch weiter in meiner Rolle als „Ösi in Connecticut“ auf das digitale Papier bringen, wo ich doch eigentlich schon gar nicht mehr da war? Viele Mitmenschen fragten uns, ob wir bereits unsere Siebensachen zu packen begonnen hätten, oder wie es nun „mit uns weitergehen“ würde. Ja, gute Fragen. Und auch durchaus wohlwollend gemeint. Aber die Wirkung, die diese Fragestellungen hervorriefen, war naturgemäß eine andere. Das Kaninchen gilt den meisten als Schisser oder als Feigling, Auge in Auge mit der Gefahr erstarrt es. Nur der US-amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau (1817-1862) hatte in seinem berühmtesten Werk „Walden“ seine Beobachtung aufgeschrieben, dass es sich bei den so übel beleumundeten Tieren in Wahrheit um überaus tapfere Zeitgenossen handelt. Sie wissen um ihre Verletzbarkeit als so genannte Beutetiere, trotzdem wagen sie sich jede Dämmerung aufs Neue hinaus an den Waldesrand. Woran sich die alte und inzwischen gemeinhin bekannte Feststellung anschließen lässt, dass, wer keine Furcht kennt, kein Held ist, sondern ein Idiot. Die Heldin und der Held stellen sich ihrer Angst und überwinden sie. Und ich denke, je grundlegender und tiefer verwurzelt dieser Schrecken ist, umso größer der Heldenmut. Und ich glaube weiter, dass es für nichts mehr Mut im Leben braucht als für einen Neuanfang.
Mit dem 6. Jänner waren die zwölf Tage von Weihnachten abgeschlossen. Die Holiday Season hatte damit ihr kalendarisches Ende gefunden. Weihnachtsbaum und Weihnachtsschmuck verschwanden aus den Wohnzimmern und aus der Öffentlichkeit. Es wäre nicht New Haven, wäre kein herrenloses und abgeschmücktes Nadelholz über Nacht in unserem Vorgarten „entsorgt“ worden. Gott ist gerecht, immerhin die Schrauben des Christbaumständers steckten noch im Schaft. Ein geringer Trost. In Wahrheit wird nämlich dieser fatale Verlust niemanden kümmern. Der nutzlos gewordene Ständer wird weggeworfen und durch eine Neuerwerbung ersetzt werden. Das ist der Kreislauf des hiesigen Lebens: Konsumieren und Abfall. Besagter Baum war übrigens nur wenige Stunden nach Sonnenaufgang wieder von unserem Grundstück verschwunden. Er liegt bis heute im Nachbargarten. Dabei stellt die ordentliche Entsorgung eines Weihnachtsbaums keinerlei Problem dar. Nachdem Juliane und ich im letzten Jahr vergeblich nach so etwas wie einer Christbaumsammelstelle gesucht hatten wie wir sie aus Wien kannten, erfuhren wir, dass es hierzulande reicht, seinen Nadelbaum zum Zeitpunkt der Müllabfuhr neben seine Tonnen an den Straßenrand zu stellen. Der „Landfill“ wird abgeholt und, nomen est omen, irgendwo in der Landschaft deponiert. Aus den Augen aus dem Sinn. Bis die ganze Pracht an Bahndämmen, Uferböschungen und Waldrändern wieder zu Tage quillt. Aber nicht, dass sich daraus irgendeine wie auch immer geartete Erkenntnis bemerkbar machen würde.
Die Feiertage waren zusätzlich von einem folgenschweren Ereignis überschattet, dass als der längste „Government Shutdown“ in der Geschichte der Vereinigten Staaten bekannt werden sollte. Dieser finstere Eintrag in die Historienbücher warf ein bemerkenswertes Licht auf ein weiteres Verdrängtes dieses Landes: Die US-amerikanische Mittelschicht kann es sich nicht leisten, auf bloß einen Gehaltsscheck zu verzichten. Das Ausbleiben eines einzigen Monatsgehalts wird zur Existenzbedrohung. Nicht für irgendwelche Randgruppen, sondern für Staatsbedienstete. Nicht für die „üblichen Verdächtigen“, die da wären: prekäre Existenzen wie Studienabbrecher, Langschläfer, „Künstler“ (nur echt mit Gänsefüßchen) oder Orchideenfachakademikerinnen. Betroffen waren unter vielen anderen Fachkräfte der Flugsicherheit und Exekutive. Von diesen Menschen wurde wie selbstverständlich erwartet, dass sie ohne Bezahlung weiterarbeiteten. Die meisten taten es, und unser aller Dank sei ihnen versichert. Andere meldeten sich krank. Wieder andere kündigten. Allen voran IT-Experten. Das Resultat sind ernste Sicherheitslücken innerhalb der staatlichen Infrastruktur. Und frischgerodete Lichtungen in naturgeschützten mehrhundertjährigen Wäldern. Viele Familien verkauften in der Folge des finanziellen Engpasses ihre Autos. Unzählige konnten ihre Kreditrückzahlungen und fixen Kosten nicht mehr aufbringen. Und viele Kinder mussten mit Erdnussbutterbroten gesättigt werden. „Ernährt“ trifft es nicht. Und während also an allen Ecken und Enden das „unter den Teppich gekehrte“ ans Licht drängt, warte ich immer noch auf das aufklärende Moment, auf den notwendigen Kehraus. Alles, was ein Europäer über die US-amerikanische, als „westlich“ globalisierte Gesellschaftsordnung wissen muss, erfahren sie und er aus dem Weihnachtslied „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ (Robert L. May, 1939!): Andersartigkeit wird ausgegrenzt, bis sie ausgebeutet werden kann. Hätte Rudolphs rotleuchtende Nase nicht Santa und seine anderen acht Rentiere sicher durch den Nebel am Heiligen Abend geführt, er hätte sich wohl im Supermarkt ein Sturmgewehr gekauft.
Nichtsdestotrotz gelang es mir dieses Jahr, mich mit Weihnachtsliedern, Christbaumkugeln und Lichterketten in Feiertagsstimmung zu versetzen. Tatsächlich war mir das sehr gut gelungen. Ich hörte alle im Internet erhältlichen Playlists der klassischen amerikanischen Christmas Songs. Die klassischen, weil ich mit den „modernen“ nichts anfangen kann. Mir sind die zeitlosen Crooner wie Bing Crosby, Frank Sinatra und die Andrew Sisters immer noch allemal lieber als jede mit einem gut sichtbaren Ablaufdatum versehene Hip Hop-Combo. Und die Abrufstatistiken bestätigen, dass ich damit zur Mehrheit gehöre. Ist es wirklich nur die Musik alleine, oder zeigt sich daran die allgegenwärtige und dennoch oft verleugnete Sehnsucht nach Beständigkeit? Nach einer Sicherheit, wie sie angeblich in den 1960iger-Jahren noch geherrscht hat? Als ein (weißer) Alleinverdiener locker seine Familie, zwei Autos und ein Studium finanzieren konnte. Und eine Krankheit oder ein Unfall nicht den Bankrott bedeuteten. Stammt nicht von mir, sondern von Bill Maher. Meiner Meinung nach nehmen die Sechzigerjahre in der Erinnerung und der Selbstdefinition der USA mittlerweile eine Rolle ein, die im vollen Ausmaß der Verklärung nur mit dem Viktorianischen Zeitalter im Vereinigten Königreich vergleichbar ist. Oder mit der Ringstraßenzeit in Österreich – jener Endzeit der Habsburgermonarchie, die in Anlehnung an die epochale Verklärung der zeitgleichen Gründung des Deutschen Reiches in den österreichischen Medien auch immer öfter wie in Deutschland Gründerzeit genannt wird. Kurz: Was Viktorianische Zeit, Ringstraßen- und Gründerzeit für Europa sind, das sind die Sechziger für die USA, eine Projektionsfläche aller Sehnsüchte und Wünsche nach vergangenem Wohlstand und Sicherheit. „I am dreaming of a white Christmas!“ Und: „There is no place like home for the Holidays!“ Ab diesem Zeitpunkt ging es in der eigenen Wahrnehmung nämlich rasant bergab. Zielschuss. Dass dieses Wunschbild nichts mit der Realität zu tun hat, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, brauche ich hoffentlich nicht extra zu schreiben. Das volle Ausmaß dieser Beschönigung drängt sich mit dem für mein Empfinden hierzulande allgegenwärtigen Rassenbegriff auf. Beim Ausfüllen meiner Fragebögen beim Arzt unterdrücke ich jedes Mal den plötzlichen Impuls bei „Rasse“ einfach mal „Pferd“ anzugeben. Aus meiner Vollnarkose wurde ich mit einem Wutanfall geweckt, als mir ein Pfleger erstaunt bescheinigte, dass ich ja „weiß“ bin. Schau an, da wäre ich nie draufgekommen. Und aufgrund des Drogencocktails in meinem Blut habe ich meinem Ärger auch frank und frei Luft gemacht. Bis mich die Gattin zur Ordnung gerufen hat, die zum Glück schon neben meinem Bett gesessen hatte. Gerade als ich ausholte und auf Joseph II. und sein Verbot von Leibeigenschaft und Sklaverei von 1781 zu sprechen kommen wollte. Irgendwas ist in meinem Hirn wurde falsch verlötet…
Am 21. Jänner begangen wir – thematisch passend – mit dem Martin Luther King Day nach dem Dreikönigstag den wirklich letzten Feiertag der so genannten Holiday Season. Jener langen Reihe aus Feiern mit durchwegs religiösem Hintergrund. Martin Luther King Junior war bekanntlich auch promovierter Theologe und Reverend. Wie übrigens auch die meisten führenden Abolitionisten. Und da schaut einen auch gleich wieder ein Janushaupt aus allen Richtungen an (9. Januar, Agonium zu Ehren des römischen Gottes Janus): Obwohl sich von November bis Jänner ein vorgeblich christlicher, in Wahrheit synkretistischer religiöser Festtag an den nächsten anschließt, muss im allgemeinen und vor allem im offiziellen Wortverkehr tunlichst jeder religiöse Bezug vermieden werden. Alle Jahre wieder wird im selben Zeitraum wie das christliche Weihnachten das jüdische und ältere Hanukkah begangen. Auch ein Lichterfest. Klar, denn wenn einem in der Finsternis um die Wintersonnenwende zum Jahreswechsel immer noch kein Licht aufgeht, schmeißt man sich aus dem Fenster.
Diese Dichte an weltanschaulichen Events macht es mir tatsächlich fast unmöglich jedes Fettnäpfchen zu vermeiden. Sogar als orthodoxen Jünger der modernen Sprachregelungen. Denn dieses betuliche Vermeiden macht ja den Elefanten im Raum, den leuchtenden Christbaum oder den entzündeten achtarmigen Leuchter, erst so richtig erlebbar. Und ich muss gestehen, mir geht das ständige Angsthaben vor moralischer Schelte inzwischen ordentlich auf den Heiligen Geist. Ich feiere halt Weihnachten, darum wünsche ich „Frohe Weihnachten!“ Mit demselben Selbstverständnis wünsche ich „Happy Hanukkah“ oder „Alles Gute zum Opferfest!“ Dieses Empfinden ist für mich mehr als Toleranz, es bedeutet für mich Gemeinsamkeit. Aber ich bin auch schon ein etwas angejahrter Europäer und Österreicher, der sich inzwischen wie viele andere auch fragt: Was zum Teufel ist zwischen „Oben ohne“-Sonnenbaden und dem Burka-Verbot an Pflichtschulen geschehen? Okay, der Zug ist ohne mich abgefahren. Der Freiheit der Achtziger- und Neunzigerjahre kann ich nur hinterher winken. Auch den in den letzten beiden Jahrzehnten immer weiter schrumpfenden Karfreitagsfrieden. Ich erinnere mich noch genau, wie ich als Kind am Karfreitag vor verschlossenen Türen von Geschäften, Kinos, Theatern und Museen stand. Heute ist Karfreitag ein Wochentag wie jeder andere. Außer für Protestanten und ihre besondere Unterart, die Karfreitagschristen. Angesichts der jüngsten Ereignisse und einem Präzedenzfall (obgleich es im österreichischen Recht keine gibt) in meinem Ursprungsland frage ich mich, ob ich als Amazon-Kunde ohne Prime-Abonnement nicht alle Prime-Vorteile auch ohne bezahlter Mitgliedschaft für mich einklage. Von wegen der Gleichbehandlung und so. Aber auch in diesem Falle entscheidet wohl, Bares sticht Gesinnung. Und Kirchensteuer gilt nicht.
Mittlerweile, nach zwei Jahren USA, habe ich aber verstanden, welch Geistes Kind das hierzulande geradezu hysterische Verschweigen jedweder Konfession außer der First Church of Income hat. Nur vor der wahrhaftig allein selig machenden und vor allem und jeden gleich stellenden Allmacht des Dollars hat jede und jeder das Knie zu beugen. Und nahezu alle werfen sich zu Boden. Und der Ursprung dieser Besessenheit findet sich tatsächlich im ersten bzw. zweiten Feiertag der Holiday Season: Thanksgiving. Die Zählung unterscheidet sich je nachdem, ob jemand Halloween mitrechnet oder nicht. Viele tun es nicht. Aber nicht, weil der Festabend zu kommerziell wäre, sondern weil er ganz offensichtlich des Teufels ist. Halloween verkörpert alles, was diese Gesellschaft nach außen nicht sein möchte: Geil, gierig und begeistert. Aber als obersten Repräsentanten des Status quo wählte man einen Kürbisplutzer ins Weiße Haus. Und ja, da schließt sich der Kreis zu den Gründervätern.
Am Anfang erschuf Abraham Lincoln Ursprung und Herkunft seiner Nation. Mit dem „ehrlichen Abe“ saß in überaus stürmischen Zeiten ein Republikaner von gänzlich anderem Format im Weißen Haus. Mit seiner Unterschrift erklärte er 1863 Thanksgiving zum nationalen Feiertag und die Pilgrims und Puritaner von Plimoth Plantation zu den Gründungsvätern der USA. Religiös fundamentalistische Einwanderer aus Großbritannien bzw. den Niederlanden, die 1620 mit dem Schiff „Mayflower“ in Neuengland gelandet waren. Zu einem Zeitpunkt, als Europäer schon zweihundert Jahre mit den ortsansässigen Natives Handel getrieben hatten und in Jamestown, Virginia, bereits seit 1607 bzw. 1620 eine vollorganisierte Stadt und britische Kolonie existierte. Das französische Quebec gab es schon seit 1535 bzw. 1608. Und fast möchte man höhnisch ausrufen: „Typisch für die Geschichte der USA!“, die frommen Leutchen hatten sich mal wieder gehörig verfranzt. (Genau wie Columbus, der sich ja auch zeitlebens in der Karibik in Indien wähnte.) Die Puritaner wollten ins sonnige Virginia. Gelandet sind sie im herbstlichen Cape Cod in Massachusetts, rund 620 Meilen bzw. rund 1000 Kilometer weiter nördlich. Im durch eine Seuche nahezu entvölkerten Nirgendwo in der Mitte zwischen Quebec und Jamestown. Im Nirgendwo nur für Europäer, für die Natives war das Wampanoag-Land. Tatsächlich zum ersten Mal gefeiert wurde Thanksgiving offiziell erst 1870. Und den aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass zwischen 1863 und 1870 der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) und die Reconstruction (1863-1877) stattfanden. 1863 befand sich also die wirkliche Wiege der englischsprachigen USA, Jamestown in Virginia, in den Konföderierten Staaten von Amerika. Das stellte die Vereinigten Staaten vor ein ernstes Legitimationsproblem. Lincoln erklärte mit Thanksgiving nicht nur einen nationalen Feiertag an dem Truthahn verputzt wird, er schrieb die US-amerikanische Geschichte neu. Er machte mit einem Federstrich die Kolonie von Plymouth zur Wiege der USA und den Mayflower Compact zum Vorläufer der Unabhängigkeitserklärung und der US-Verfassung. Weil es sich dabei um eine Übereinkunft der Kolonisten handelte, die die Unabhängigkeit von Virginia erklärte, allerdings auch die Treue zur englischen Krone. Ein Schritt, der tatsächlich mehr geografisch als politisch notwendig geworden war. Die Mythenbildung ging im neunzehnten Jahrhundert so weit, dass sogar der Felsen am Strand ausfindig gemacht wurde, auf den der erste Pilger seinen Fuß gesetzt hatte: Plymouth Rock. Eine nationale Pilgerstätte bis zum heutigen Tag. Die ganze Legende wurde so oft wiederholt und mit Reliquien vor Ort begreifbar gemacht, bis sie zur Realität wurde. Dabei ist die ganze Geschichte wie so vieles andere „bloß“ ein Glaube. Just an dieser Stelle könnte die eine oder der andere sich jetzt zurücklehnen, wissend lächeln und sich denken, dass es sich nun einmal so verhält bei den Religiösen, Patrioten und Nationalisten. Gäbe es da nicht auch den Fall Relotius.
Es sind jedenfalls genau solche Orte und Umstände, die mich magisch anziehen. Ein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ohne die „Wiege der USA“ und den Ort des „ersten“ Thanksgiving-Festes gesehen zu haben, war für mich undenkbar. Und zum Glück ist Juliane immer wieder bereit, meine Grillen zu unterstützen. Also buchten wir uns ein ZIP-Car und ein Hotel und machten uns auf den Weg nach Plymouth, Massachusetts.
Zu Thanksgiving waren wir gerade in Europa, also trafen wir mit zwei Wochen Verspätung am Ort des Geschehens ein. Fast hätte ich „am Ort des Verbrechens“ geschrieben. Freud hätte seine Freude mit mir. Kein Spaß ist es dagegen gewesen, mit einem weißen VW über den Highway zu fahren. Ich weiß nicht, woran es genau gelegen hat, am Abgasskandal, an den aktuellen politischen Ressentiments gegenüber Deutschen oder schlicht am Futterneid? Ein deutscher Sedan, eine Limousine, ist nicht zuletzt auch Statussymbol. Alle finden es blöd, aber jede und jeder will es in Wahrheit auch besitzen. Unterwegs im weißen Jetta machte ich alle Erfahrungen auf dem Highway, über die Amerikaner bisher zu mir klagten. In einem Ford oder Dodge war mir das alles nicht widerfahren. Es gibt sie also auch in den USA, die Drängler und Schneider, allerdings in weit geringerer Anzahl als auf europäischen Autobahnen. Und eine US-amerikanische Automarke erregt ihr Interesse nicht. Nur ein ausländisches Modell. In Signalfarbe. Trotzdem war die Anreise im Indian Summer landschaftlich einmal mehr eine Augenweide und wir kamen gut auf dem Hotelparkplatz an. Zeitgleich mit einer Familie mit zwei kleinen Kindern. Und obwohl es erst später Nachmittag gewesen war, war es hier an der Atlantikküste im November bereits stockfinster und eiskalt. Die Mutter brachte die Kleinen also auf direktem Weg und möglichst geschwind ins Warme. Den Papi ließen sie mit dem Gepäck alleine. Was sich als keine besonders gute Idee herausstellte. Daddy holte sich einen Gepäckwagen aus der Lobby und belud ihn irgendwie, ohne Plan oder Gewichtsverteilung, mit dem beträchtlichen Inhalt seines Kofferraums. Diese gefährlich schwankende Skulptur schob er dann mit hohem Tempo auf die halbautomatischen Glastüren des Hotels zu. Halbautomatisch, das heißt, die Türen öffneten sich selbsttätig auf Knopfdruck. Dieser Vorgang beinhaltete logischerweise eine gewisse Zeitverzögerung vom Betätigen des Türöffners bis zum Durchschreiten des Eingangs. Langer Rede gar kein Sinn: Daddy krachte insgesamt drei Mal mit voller Wucht in die Türflügel. Bei den beiden ersten Aufprallen krachte und knirschte es lautstark in den Reisetaschen und Koffern, beim dritten Einschlag stürzte der schiefe Turm von Daddy in sich zusammen. Ich weiß das alles, weil Juliane und ich hinter der Gepäckmuräne festsaßen, bis der genervte Familienvater mit Fußtritten und Taschenwürfen den Weg ins Warme frei geräumt hatte. Natürlich nicht, ohne sich mit großer Geste für die Unannehmlichkeiten seiner Ungeschicklichkeit zu entschuldigen. Und genau hier lag der Hase im Pfeffer: Dieser Typus „überforderter Familienvater“ begegnete Juliane und mir nicht zum ersten Mal. Und wir konnten und können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich dabei um eine Masche handelt. Um eine Genderrolle, wenn man so möchte. Die funktionierte so: Daddy ist ein typischer US-amerikanischer weißer Mann mittleren Alters, also selbst noch ein Kindskopf, der sich für Sport, laute Motoren, Grillen und Dollars interessiert. Er geht den natürlichen Weg des Erwerbstätigen: Job, Freundin, Familie. Der weiblichen Hälfte seines Arrangements kommt der „vernünftige“ oder „praktische“ Part zu. Mommy managt den Nachwuchs und den Haushalt. Also stellt sich Daddy beim Ausladen des Familienautos, beim Windelwechseln und bei der Kinderhege möglichst patschert an. Außer bei Geldverdienen, Sport und Leibesübungen, die sind ja seine Domäne. In unserem konkreten Fall sind garantiert etliche eingepackte Sachen beim einfachen Versuch eine halbautomatische Hoteltür zu durchqueren zu Bruch gegangen. Mutter wird beim nächsten Mal den Wagen wieder selbst ausräumen, Vater ist ja zu ungeschickt. Ein tolles Modell, um Mitarbeit im Haushalt zu verhindern und um konservative Rollenklischees aufrecht zu erhalten. Hunderte Familienväter und Männer, die im Haushalt helfen, und die zu alldem problemlos in der Lage sind, schaffen dem keine Abhilfe. Die sind ja dann keine „richtigen Männer“, nehme ich an.
„Happy wife, happy life!“, ist trotzdem eine unbestechliche Weisheit, die uns der große Philosoph Sylvester Stallone mit auf den Lebensweg gab. Kaum in unserem Hotelzimmer eingezogen, bemerkte Juliane unter Gezeter und Wehklagen, dass ihr Haarspray aus war. Als guter Ehemann wusste ich natürlich sofort, was es zu tun galt: Hinein ins Auto und noch vor dem Abendessen in der nächsten Drogerie eine Dose Haarsprühlack erwerben. Weil es wie gesagt bereits stockfinster war, fühlte sich diese Expedition ins Haarpflegeproduktregal doch recht mitternächtlich an. Zu allem Überdruss war die Einfahrt von „CVS“ von Einsatzfahrzeugen, Sheriff und Ambulanz, blockiert. Wie im Film. „Walgreen´s“ gegenüber hatten wir im Dunkeln übersehen. Was genau bei CVS vorgefallen war, erfuhren wir nicht. War vielleicht eh besser. Nur kurze Zeit später saßen wir in einem Hafenlokal beim Abendessen, glücklich und zufrieden und mit einer frischen Dose Haarspray in der Handtasche.
Dieses tiefe Gefühl der Zufriedenheit überdauerte die Nacht nicht. Der Grund war eine defekte Notausgangleuchte. Dieselbe brummte pausenlos in schlafraubender Lautstärke, die selbst Ohrenstöpsel durchdrang. Schlafentzug ist etwas, dass sich auf das Gemüt meiner Gattin nicht gerade positiv auswirkt. Auf meine auch nicht, ich bin bloß in meiner Aktivität aus bekannten Gründen etwas eingeschränkter. Kaum hatte ich die Umstände in ihrer vollen Tragweite erfasst, war Juliane auch schon aus dem Bett und an der Rezeption. Wiederum nur kurze Zeit später zogen wir um. Auf dem Hotelgang und im Pyjama traf ich Daddy wieder. Der trug Badehosen und seinen Jüngeren auf dem Arm. Wir wechselten schläfrige Blicke. Während ich von einem ins nächste Bett schritt, sollte er seine Leibesfrucht im Hotelpool ermüden, weil er die ältere Schwester am Einschlafen hinderte. Boys will be boys…
Am nächsten Morgen, sonnig mit azurblauem Himmel und saukalt, war es dann endlich soweit: Plimoth Plantation, die detailgenaue Rekonstruktion der „Plymouth Colony“ auf dem archäologisch bestätigten Originalort. Einer Hügelkuppe an der Mündung des Eel Rivers, an dem vor und nach den Pilgern niemand mehr gebaut hatte. Aus guten Gründen. Heute war das Museumsdorf das Ausflugsziel zahlreicher Schulklassen. Und ich fühlte mich augenblicklich an meine Zeit auf diversen Niederösterreichischen Landesaustellungen erinnert. Die Kinder waren allesamt sehr brav und interessiert, dennoch klingelten geschwind die Ohren. Der Lärmpegel im Eingangsbereich war enorm. Die Mädchen und Buben sollten sich klarerweise am Jausenplatz und auf der Spielwiese austoben, damit sie während der Führungen und Aktivitäten bei der Sache blieben. Und das System funktionierte auch hier bestens.
Das Freiluftmuseum ist seit kurzem in zwei Abschnitte unterteilt, das Wampanoag-Dorf und das Pilger-Dorf. Die Siedlung der Natives liegt am Ufer des Eel Rivers und am Fuße des eigentlichen Siedlungsberges. Die Vorfahren der heutigen Wampanoag siedelten ebenfalls auf der Kuppe, ihre Nachfahren bebauen den Berg bis heute nicht mehr. Er ist tabu. Nicht der exakte Begriff, aber er trifft es ziemlich genau. Bevor wir die Rekonstruktionen von Winter- und Sommerwigwams erreichten, mussten wir im Wald an einer Hinweistafel vorbei. Die war so mitten im Weg aufgestellt, dass sie niemand übersehen konnte, kurz vor einer scharfen Abbiegung nach rechts hangabwärts. Auf dieser Tafel waren genaue Instruktionen aufgelistet, wie die Besucher sich gegenüber den Natives zu verhalten hatten. Die Anweisungen lasen sich für meine europäischen Augen zunächst befremdlich. Punkt eins stellte klar, dass die hier arbeitenden Natives anders als die Mitarbeiter im Pilgerdorf nicht kostümiert waren, sondern ihre traditionelle Kleidung trugen. Männer sollten nicht mit „Hi Chief!“ und Frauen nicht mit „Hello, Squaw!“ gegrüßt werden. Weiter fand ich eine Reihe von Themen, die nicht angesprochen werden sollten. Dass diese Regelungen wechselseitig waren, erfuhren wir erst später. Es gab Inhalte, die beiderseitig nicht berührt werden sollten, um das fröhliche Erlebnis nicht mit der historischen Realität zu trüben.

Und die Nachstellung der Lebensumstände der Wampanoag zum Zeitpunkt des Eintreffens der Pilger war wirklich sehr anschaulich. In den Wigwams für bis zu acht Kernfamilien brannten die Feuer, zwei Stammeskrieger bauten auf traditionelle Weise einen Einbaum (was sie so adjustiert garantiert nie gemacht haben, aber egal), und eine Frau kochte einen Gemüseeintopf. Als sie die versammelten und staunenden Schulkinder fragte, welches Gemüse sie wohl in ihrem Topf kochte, riefen alle wie aus einem Mund: „Chicken!“ Okay, Hühnchen war also die einzige logische Antwort auf die Frage, was in einem Kochtopf garte.

Durch den Wald ging es weiter hangaufwärts. An einer Biegung des Waldweges begegneten wir einem niedlichen Streifenhörnchen, das etwas rötlicher gefärbt schien als die in New Haven. Nach dieser kurzen Umarmung mit der Natur fanden wir uns vor einem modernen Besuchergebäude mit mehreren Werkstätten. In dem modernen Gebäude wurde auf traditionelle europäische Weise getöpfert, gebacken und so weiter. Und ein Angehöriger der First American Nations stellte authentischen Kopfputz für Krieger her. Aus Stachelschweinnadeln und mit Naturfarben. Und so begab es sich, dass eine Packung Eier zu einem typischen Missverständnis führte: Mit dem Wissen, dass die prächtigen Farben mit Naturpigmenten selbst hergestellt wurden, wandte sich Juliane an den Mann und fragte ihn, wofür er die Eier gebrauchte. Genau wie ich, dachte sie dabei an so etwas wie Eitempera-Farbe. Der Handwerker lachte in sich hinein und antwortete, dass die Eier „für seinen hungrigen Native-Bauch“ gedacht waren. Das war Juliane und mir kurz peinlich. Nachdem sie dem Mann erklärt hatte, was sie gemeint hatte, war dieser Moment auch gleich wieder vorbei. Die Frage nach dem Bindemittel fand er gut nachvollziehbar. Er erklärte uns also seine Arbeitsweise. Nachdem offensichtlich war, dass wir Europäer waren, erzählte er uns auch von seinen Problemen. Hinter vorgehaltener Hand. Sagte er zu Besuchern das „Falsche“, konnte er echte Probleme bekommen. Wobei „das Falsche“ in seinem Fall „die Wahrheit“ war. Eltern und Gäste liefen zur Geschäftsführung, um sich zu beschweren, sobald er von Zwangsübersiedlungen und Völkermord berichtete, wie sie seiner Familie und seiner First Nation angetan wurden. Von weißen Siedlern, die den „Stamm“ aus Vermont nach Kanada vertrieben hatten. Die Nachfahren dieser Siedler wollten, wie unser neuer Freund sich ausdrückte, von Geschichte als Tatsachenbericht nichts erfahren, sie wollten die Hollywood-Version erzählt bekommen. Die abstruse Geschichte von Cowboy und Indianer, wie sie sich sogar in einem US-amerikanischen Weihnachtslied findet. Dass die First Nations der Ostküste wenig bis gar nichts mit den Prärieindianern gemeinsam haben, hatte ich ja bereits an anderer Stelle erwähnt. Trotzdem erscheinen John Wayne und Kollegen bis heute vielen glaubwürdiger als jeder Historiker und jede Wissenschaftlerin. Und auf jeden Fall vertrauenswürdiger als die Nachfahren der Vertriebenen. Denen wird selbst von Gebildeten bedenkenlos und reflexartig ein „verdrehtes/ distorted“ Geschichtsbild unterstellt. Was hier allerdings wirklich verdreht war, war die Tatsache, dass unserem Gesprächspartner, nachdem er mit einem französischen Fernsehteam offen und ehrlich gesprochen hatte, von der Museumsleitung mit der Abschiebung zurück nach Kanada gedroht wurde.
Eine bemerkenswerte Variante amerikanischer aber vor allem europäischer Geschichte der frühen Neuzeit wussten auch die kostümierten „Bewohner“ des Pilgerdorfes zu berichten. Als ein Maulheld mit Schlapphut über den Kaiser polterte, bekam ich einen besorgten Seitenblick von meinem Eheweib, aber ich hatte keine Lust, mich mit einem Schauspieler über seine Rolle zu streiten. Nein, so baute man damals wirklich nicht in Europa. Das Dorf in seiner Ärmlichkeit ist gerade darum überaus anschaulich. Am höchsten Punkt des Siedlungsberges wurde die erste Kirche aka Gemeindehaus aka Festung errichtet. Ein recht massiver rechteckiger Stadel, eine Scheune. Von dort reicht der Blick weit auf den Atlantik hinaus. Hangabwärts in Richtung der See reiht sich eine winzige, tatsächlich windschiefe Hütte entlang der Leiden Street an die nächste. Offensichtlicher hätte die Unterschiedlichkeit der beiden Kulturen, die hier aufeinandertrafen, gar nicht zutage treten können. Auf der einen Seite des Hügels Gemeinschaftshäuser, Wigwams, für bis zu acht Familien. Auf dieser, eine winzige Holzkonstruktion mit Anbaufläche und Gartenzaun ringsum für jeweils eine Familie. Zum Sachem einer First Nation wurde gewählt, wer den meisten Besitz verteilte. Zum Gouverneur dieser Kolonie wurde gewählt, wer den meisten Besitz anhäufte. Aber den eindrücklichsten Anschauungsunterricht boten ungewollt einmal mehr die Kinder:
In den Pferchen und auf den Weiden zwischen den Hütten wurden Haustiere gehalten. Gut wie es schien. Ziegen und Schafe grasten wollig und zufrieden hinter den Zäunen. Hühner liefen frei im Dorf herum. Darunter ein wunderbarer Hahn. Ein großes und farbenfrohes Exemplar. Einige unbeaufsichtigte Buben begannen den Hahn zu hetzen. Als sie Steine aufhoben, um nach ihm zu werfen, wurde es Juliane zu bunt. Sie zog die Jungen für ihre sinnlose Grausamkeit gegenüber einem harmlosen Haustier zur Rechenschaft. Die Erklärung, die sie bekam, bereitete uns Gänsehaut: Man müsse den Hahn jagen, bevor er angreift. Das war wortgleich dieselbe Rechtfertigung für alle Indianerkriege und das Pittsburgh synagogue shooting, das nur wenige Wochen zuvor, Ende Oktober, stattgefunden hatte: Alles Fremde und Andersartige jagen und töten, bevor es einen angreift. Das war ganz offensichtlich eine Logik, die der weißen USA nach wie vor zu eigen ist. Seit den Pilgervätern wird sie weitergegeben und praktiziert.
Als jene Pilgerväter, die Separatisten, wie ihre Zeitgenossen sie nannten, hier eintrafen, gingen sie buchstäblich über Leichen. Eine unbekannte, wohl von europäischen Fischern eingeschleppte Seuche hatte zwei Drittel der indigenen Bevölkerung getötet. Die Menschen starben so zahlreich und schnell, und die Überlebenden waren so geschwächt, dass die Toten nicht mehr bestattet werden konnten. Die Leichname verwesten, wo die Menschen gestorben waren. In ihren Langhäusern, in ihren Betten und in ihren Gärten. Der Anblick war so grauenvoll, dass die Wampanoag beschlossen, diese Geisterstätten niemals wieder zu bebauen. Auch diesen Hügel, der einst die große Siedlung Patuxet gewesen war.
Was in den Siedlern vorgegangen war, als sie hier ankamen, das kann ich mir weder vorstellen, noch kann ich es nachvollziehen. Von zwei Umständen können wir ausgehen: Als die Mayflower Mitte Dezember 1620 an dieser Küste anlandete, war das Wetter miserabel. Wie schlecht, erahnten Juliane und ich am nächsten Tag unseres Besuches. Das Land jenseits des Strandes war kein unberührtes Paradies auf Erden, sondern entvölkertes und verwildertes Kulturland. Wie so etwas aussah, wussten die Auswanderer bestens, in Europa wütete gerade der Dreißigjährige Krieg. Und wie auf den Schlachtfeldern und Wüstungen dort, können wir uns auch hier ein schauriges Szenario aus gebleichten Knochen, Leichen und Aasfressern vorstellen. Die Frischangetraute von William Bradford, einem Anführer der Separatisten und späteren Gouverneur der Kolonie, erblickte ihr neues Zuhause vom Schiff aus und beging augenblicklich Selbstmord. Sie stürzte sich ins Meer. Ihren kleinen Sohn aus erster Ehe hatte sie in Leiden zurücklassen müssen.
Was also ging in den Köpfen dieser Leute vor? Sie hatten ihr Zuhause verlassen, um in einem von Gott versprochenen Paradies eine neue Heimat zu finden. Sie waren auf der Suche nach Freiheit. Wobei sie einen recht individuellen und exklusiven Freiheitsbegriff vertraten: Sie verlangten und verteidigten die Freiheit nach ihrer Art zu leben. Das bedeutete nicht, dass sie neben ihrer auch andere Lebensformen duldeten. Ihre Lebensweise, die sich streng und unnachgiebig nach ihrer Auslegung der Gebote und Lehren des alleinigen Gottes richtete, war rein. Jede andere war unrein und profan. Wenn man sich die Biografie prominenter Figuren wie z.B. William Bradfords genauer ansieht, erfährt man über ihn, dass er seit frühester Kindheit ein Ausgestoßener gewesen ist. Ein von Schicksalsschlägen und Armut an den gesellschaftlichen Rand Gedrängter, der endlich in den Puritanern eine Gemeinschaft fand. Diese Minderheitengruppe war außerdem überzeugt, gegenüber der Mehrheit im Recht zu sein und obendrein auch noch Recht zu haben. Dieses Sammelsurium bibelfester und gestrandeter Existenzen wurde wahrscheinlich von der profanen Mehrheit als exzentrischer Haufen aus Querulanten wahrgenommen. Also verschiffte man sie zunächst nach Leiden in die Niederlande, sollten doch die dortigen Protestanten sehen, wie sie mit den Separatisten klarkamen. Und sie machten ihre Sache großartig. Die Einwanderer, die nicht nur schwierig sondern auch überaus fleißig waren, brachten es in der Textil Branche zu Wohlstand. Aber herrje, der schädliche und unreine Einfluss der niederländischen Republik machte sich bei den Jungen bemerkbar. Die begannen sich zu assimilieren. Um das Englische und Reine zu bewahren, gab es nur eine Lösung: Auf in die Neue Welt. Und nach langem Hin und Her, setzten die Separatisten mit zunächst zwei Seelenverkäufern über. Die Speedwell sank noch im Hafen von Plymouth in England. Die Mayflower schaffte die Überfahrt. Ein weiteres Denkmal des kreativen Denkens jener Leute, dass Abfahrts- und Ankunftshafen denselben Namen bekamen. Um das Kapital für diese Reise aufzubringen, brauchten die Puritaner naturgemäß Geld. Und das bekamen sie von Investoren. Die bestanden aber in gesundem Eigeninteresse darauf, dass mit den Separatisten auch andere Kolonisten mitkamen. Nun denkt ein Idealist wie ich, dass der Kontrakt mit den Kolonialwarenhändlern als Problem und „Pakt mit dem Teufel“ wahrgenommen worden wäre. Aber nein! Das Übel waren die profanen Mitreisenden. Man sollte annehmen, dass wenn mir einer ein Paradies auf Erden verspricht, in dem es angenehm warm ist und in dem Milch und Honig fließen, und ich stattdessen im Winter Neuenglands lande, und im Lande der Verheißung die Opfer einer Epidemie unbestattet herumliegen, dass es mir dann flugs ganz anders wird, und ich beginne, meine göttliche Mission zu hinunterfragen. Nicht so diese Puritaner. Die sahen in der Ausrottung der Einheimischen die Bestätigung ihrer Berufung. Gott selbst reinigte das Land von seinen Bewohnern, um es für seine Auserwählten zu bereiten.
Wie groß der Schreck gewesen war, als dann so ein gottloser Wilder, stolz und ohne gebotene Demut mitten in das neue Dorf marschierte und seine neuen Nachbarn in fließendem Englisch ansprach, kann ich mir auch nur vorstellen. Bekannte Tatsache ist, dass die Siedler ohne einheimische Hilfe den ersten Winter nicht überlebt hätten. Nach einem Denkmal für Squanto, der den Puritanern die Grundlagen ihrer neuen Heimat beibrachte, sucht man hier jedoch vergeblich. Zum Dank dekorierten die Puritaner später ihre Kirche und dann auch noch ihren Hauptplatz mit den abgetrennten Köpfen zweier Häuptlinge. Mit ihren eigenen Kranken und Schwachen gingen sie allerdings auch nicht weniger zimperlich um. Im ersten Winter drückten sie ihren Sterbenden Gewehre in die Hand und banden sie als „Wachposten“ an die Bäume im Wald. Aus Angst vor den Indianern. Wie der Schelm ist, so denkt er über andere. Faszinierendes Detail am Ende: Robert Browne (1550iger-1633), der eigentliche spirituelle Führer der Separatisten ("The Father of the Pilgrims") weigerte sich, in die später kommerziell erfolgreiche Kolonie nachzukommen. Sein in seinen Briefen belegter Grund war seine tiefe Abneigung gegen die Grausamkeiten, die an den Ureinwohnern begangen wurden, ohne sie zuvor vom wahren Glauben in Kenntnis zu setzen und ihnen somit eine Möglichkeit zur Umkehr und Einsicht zu eröffnen.
Über diese Ereignisse ist viel geschrieben worden, und es gibt auch sehr gute Dokumentationen über das Thema. Ich werde also hier nicht weiter darüber ins Detail gehen. Ich möchte jedoch zusammenfassend bemerken, dass mich dieser Zusammenprall von Wissen und Legende unter azurblauem Himmel, buntem Herbstlaub und bei Kinderlachen und Sonnenschein zutiefst verstört hat.

Meine erste Mahlzeit aus der Wampanoag-Küche im Museumsrestaurant war auch ein kleinwenig irritierend. Das lag vor allem daran, dass die First Nations ohne Salz kochten, und mein Hallstattkelten-Gaumen das gute alte Kochsalz doch sehr vermisste.
All das soll auch nicht verschleiern, dass es sich bei Plimoth Plantation, um ein schönes Ausflugsziel und ein liebevoll von einem Verein und Freiwilligen geführtes Museumsdorf handelt. Inwieweit es unter den historischen und aktuellen Umständen möglich ist, wird hier auch ein respektvolles und produktives Miteinander mit den First Nations gepflegt. Wie gesagt, im Rahmen der Möglichkeiten.
Der nächste Morgen zeigte sich genauso, wie wir uns die Ankunft der Mayflower vorgestellt hatten: Der Himmel war aschgrau, der Sturmwind peitsche und es goss wie aus Kübeln. Gerade darum galt es zum Plymouth Rock an den Strand zu fahren. Hier unten direkt am Wasser fiel der Regen waagrecht, und er mischte sich mit der aufgepeitschten Gischt des Atlantiks. In wenigen Sekunden war die Haut nass, klebte, und die Lippen schmeckten salzig. Der ganze Horizont gen Osten wogte, die Schiffe und Boote tanzten wie Korken auf den Wellen. Über dem Plymouth Rock wurde im neunzehnten Jahrhundert ein Pavillon mit steinernen Säulen errichtet. Hinter einer davon versteckte sich Juliane, während ich den brandungsnassen Felsen mit seiner Inschrift betrachtete. Der heute gesprungene Felsen wirkt an diesem Ort irgendwie grotesk. Er ist der einzige große braune Stein auf einem graublauen Kiesstrand. Seine Authentizität wurde darum bereits von Anfang an bezweifelt. Einen Beweis für die Fälschungstheorie sah man in dem Sprung, der den Felsen ziemlich genau in der Hälfte gespalten hatte. Und zwar als man ihn in eine Halle oder einen Tempel der Wahrheit getragen hatte. Das war der Stoff aus dem Legenden sind.
Am Heiligen Abend und nicht zu Thanksgiving briet ich meinen ersten Truthahn. Ein riesiges Tier, das uns zwei Tage als Braten und noch zwei weitere als Frikassee ernährte, obwohl es ein kleines Exemplar gewesen war. Und ohne einem ausführlichen Tutorial von Hatty, meiner Krankenschwester, wäre mir der Indian auch nicht gelungen. Alles in allem ist es nämlich gar nicht so einfach, dem an sich als trocken verschrienen Geflügel auf amerikanische Art eine schmackhafte Variante abzugewinnen. Mit meinem Ergebnis waren Juliane und ich zufrieden. Und ich denke, auch unser Gast, den wir von Christtag bis Neujahr bei uns hatten.
Einer unserer gemeinsamen Ausflüge führte uns ins Norman Rockwell-Museum nach Stockbridge, MA. Obwohl „The Home of American Illustration“, ein hübsches modernes Ausstellungsgebäude gesponsert unter anderem von Steven Spielberg gleich neben des Künstlers einstiger Villa (aus Stein!), hinter den Sieben Bergen und hinter der Staatsgrenze von Connecticut und Massachusetts liegt, war es gut besucht. Die Anfahrt alleine war die Reise wert gewesen. Eine gewundene Landstraße brachte uns an Farmhäusern vorbei, durch dichte und hohe Wälder und über recht hohe Berge ans Ziel. Die malerische Landschaft konnte als Kulisse für zweierlei Filmvarianten dienen, für eine Romantikkomödie oder für einen Splatter-Horrorfilm. Beide Szenarien fanden sich nebeneinander, das schmucke renovierte Anwesen im Kolonialstil und die heruntergekommen Hütte im Wald des mutmaßlichen Kannibalen. Liebliche Altwarengeschäfte und Inns sowie verrostete Pickups und Trailer Parks. Insgesamt überwog jedoch das Ansprechende. Und weil mich die Gegend um Stockbridge, auch ein eher schattiges und baumreiches Hochplateau, sehr an das Waldviertel erinnerte, konnte ich den Wunsch, sich hier niederzulassen sehr gut nachempfinden. Nicht nur den Künstler Norman Rockwell hatte es hierher gezogen, viele folgten seinem Beispiel.
Die Arbeiten Norman Rockwells polarisieren. Technisch ist er unbestreitbar ein Großer. Einige werfen ihm vor, dass seine in Amerika zu Ikonen gewordenen Bilder exemplarisch für den Traum der und von den weißen USA stehen. Das ist an seinen Motiven schlecht zu ignorieren. Umgekehrt handelte es sich bei den meisten um Auftragswerke für populäre Zeitschriften und Plakate. Unter seinen Gemälden finden sich aber auch solche Inhalte, die ich durchaus feministisch nennen würde. Allen voran die inzwischen weltberühmte „Rosie the Riveter“, einem Symbol weiblichen Widerstands und Durchhaltevermögens ursprünglich aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch „kleinere“ Bildergeschichten wie ein Tag aus dem Leben eines Mädchens, wo sie einem sekkanten Buben klarmacht, dass er so nicht mit ihr umspringen kann. Besonders ins Auge fiel mir Rockwells Darstellung der Ankunft einer schwarzen Familie in einer bisher rein weißen Mittelstands-Siedlung. Das gegenseitige Sondieren der weißen und afroamerikanischen Kinder ist bestens wiedergegeben. Mit einem Ausblick auf ein positives Ende, einem gemeinsamen Spiel. Ich denke, dass solche Sujets in Rockwells Schaffen weder übersehen, noch unterschätzt werden sollten. Sein dreifaches Selbstporträt offenbart den großartigen Techniker, der er gewesen ist.

Ganz ehrlich, ein Problem habe ich mit Norman Rockwells Auftragswerk, der „Freedom of Speech“. Ein Gemälde eines Zyklus, der die US-amerikanischen (Grund-) Freiheiten darstellt. Die Freiheit der Rede zeigt einen weißen Arbeiter, der vor einer Versammlung weißer älterer Herren offensichtlich gerade seine Meinung kundgetan hat. Daraufhin schauen ihn alle zustimmend und begeistert an, dass ihm stolz der Kamm schwillt. Zeit für einen Querulanten: Einer, der eh sagt, was alle ganz toll finden, der braucht keine Redefreiheit. Meiner Meinung nach braucht sie derjenige, den alle gerne zum Verstummen bringen würden, weil er die Irrtümer und schmerzlichen Punkte anspricht, die alle in Wohlgefallen und/oder Sündenstolz lullen. Und meiner bzw. unserer Beobachtung nach wird die Tendenz immer ausgeprägter, sich nur noch mit den Inhalten zu beschäftigen, die das Bewusstsein und den Zustand, in dem sich jede und jeder ohnedies bereits befinden, zu bestätigen. In der populären Wiederholung des Ewiggleichen als Vexierbild der Wahrheit. Aktuelles Beispiel wäre der inzwischen an einigen US-amerikanischen Unis unternommene Versuch, die Unschuld von unbeteiligten und tatenlos bleibenden Zusehern von begangenen und angetanen Unrecht auch akademisch zu beweisen. Was soll das Resultat dieser Art von „Freiheit“ sein, eine Zukunft voller prüder und puritanischer Voyeure und Denunzianten? Ich weiß es nicht.
Den Jahreswechsel begingen wir ruhig und entspannt, bei Abendessen, Kartenspiel und Bleigießen mit Freunden. Sylvester Feuerwerk ist nicht üblich. In New Haven keine Haustierkrisen, alles bleibt ruhig. Meckern muss ich an dieser Stelle nur über das Bleiverbot. Die eigens aus Österreich importierten Bleiersatzstücke aus Wachs eigneten sich mangels spezifischen Gewichtes für keine verlässlichen Zukunftsprognosen. Beim Aufschlag der geschmolzenen Figuren auf die Wasseroberfläche gerieten sie fast alle zu Flundern, Schnitzeln und Fladen. Im Konvolut der jüngsten heimischen Gesetzesnovellen war diese gewiss immer noch die geringste unter den schlechten Ideen.
Die Narreteien der Kleinstaaterei erfuhr ich aus den Nachrichten, die Auswirkungen des großen und global relevanten Pallawatsch am eigenen Leib. Denselben stellte ich einmal mehr Forschung und Lehre zur Verfügung. Einer meiner Ärzte, ein bemerkenswerter Forscher über Sklerodermie, der gewiss in Zukunft noch von sich reden machen wird, fragte mich, ob ich ihm quasi als Anschauungsobjekt beim Unterricht an der Yale School of Medicine helfen könnte. Selbstverständlich volontierte ich. Auf diese Weise kam ich dem Unterrichten in Yale am nächsten. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, etwas zu Creative Writing loszuwerden, stattdessen nahm ich an einer Medizinvorlesung teil. Alles kommt anders! Der Gedanke wieder vor und mit jungen Leuten zu reden, gefiel mir sehr. Wir, mein Dermatologe und ich als Team (wobei er natürlich der Lehrende und Teamleiter war), empfingen also von zirka 9 Uhr morgens bis mittags bis zu zehn Gruppen Medizinstudierende im ersten Jahr. Sie alle hatten noch nie einen Patienten oder eine Patientin gesehen, und diese Lehrveranstaltung bot ihnen die Gelegenheit gleich mehreren zu begegnen. Das spielte sich als so eine Art von Stationen-Theater ab: Hinter jedem Türchen, in jedem Stübchen, eine andere Attraktion. Ich war buchstäblich die Dame mit Bart. Statistisch betrachtet müsste ich mit meiner Diagnose eine afroamerikanische Frau um die Fünfzig sein. Ich war allerdings ein vierzigjähriger weißer Mann mit österreichischem Akzent. Meinen Mister Freeze-Witz haben auch die meisten der jungen Leute verstanden. Die waren überhaupt unglaublich nett und interessiert. Sich mit ihnen zu unterhalten hat großen Spaß gemacht. Ich sollte ja zu den medizinischen Erklärungen meinen Erfahrungsbericht liefern und als Anschauungsobjekt dienen. Ich hielt ihnen also brav meine Hände hin, ließ mich drücken, zwicken und quetschen und beantwortete auch artig alle Fragen. Drollig fand ich, wie die Studierenden schrittweise ihre Scheu verloren. Am Ende fragte mich sogar ein ganz Lieber, ob er meine roten Flecken im Gesicht untersuchen dürfe. Dazu war ich ja da. Und zum Dank bekam ich neben jeder Menge schönen Erinnerungen auch einen Geschenkkorb mit Hautpflegeprodukten. Und tatsächlich habe ich seither Shampoo gewechselt.
Was ich von Yale am meisten vermissen werde? Die Musik! Die Konzerte werden mir fehlen. Wo sonst werde ich Gelegenheit bekommen, in einer Kleinstadt das ganze Jahr hindurch so einfach und bequem so ein hochkaratiges Programm besuchen zu können? Zuletzt das Brentano-Quartett über die Klage in der Musik. Kammermusik zu Julianes Habilitationsthema. Und voller Vorfreude bin ich schon auf Jordi Savall, der Ende Februar mit Musik zum Film „Tous les Matins du Monde“ („Die siebente Saite“, einem meiner absoluten Lieblingsfilme) an der Yale School of Music gastieren wird.
Die vergangenen Tage waren indes unheimlich. Die Wetterkapriolen im Mittleren Westen der USA sind ja aus den Nachrichten bekannt. In New Haven war und ist es nicht ganz so kalt, aber die so genannten Squalls peitschten um das Haus, dass die ganze Holzkonstruktion schwankte, und die Vorhänge im Wohnzimmer sich wie Segel blähten. Die minutenlangen Böen können in kurzer Zeit zum Erfrierungstod führen. Entsprechend wurde die Uni gestern geschlossen. Heute wurde es tagsüber schon um sieben Grad wärmer, so dass wir bei einer Tageshöchsttemperatur von lauschigen minus 9 Grad Celsius hielten. Tatsächlich angefühlt hat sich das im Freien wie -14. Dem Atlantik sei gedankt.
Ich wünsche uns allen zum Abschluss ein gutes, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr! Ich bin gespannt, wie sich 2019 für uns alle noch entwickeln wird. Fassen wir Mut für einen Neuanfang, wo und wie auch immer. Es wird alles ganz anders!

Fortsetzung folgt…